In meinem letzten Beitrag über ZUFÄLLIGKEIT habe ich erklärt, dass wahre mathematische Zufälligkeit tatsächlich ein Ideal ist, das nur sehr selten und schwer erreicht werden kann. Hier führe ich diesen Gedanke weiter aus und zeigeden Zusammenhang mit „Mustererkennung“ und wie unser Leben dadurch geformt wird – zum Guten oder zum Bösen –
Wenn sich eine „ungeschulte“ Person Dunkelfeld-Blutbilder ansieht oder an einem kinesiologischen Test bzw. einer Puls-oder EDS-Diagnose versucht und dabei ehrlich mit sich selbst ist, wird sie meist das Gefühl haben, dass das, was sie wahrnimmt, tut oder auswertet zufällig ist.
Aus diesem Grund wurden für diese Diagnoseverfahren nie „doppelblinde“ Studien gewagt, die einen objektiven Wert – also vom Therapeuten reproduzierbare Ergebnisse – bewiesen hätten.
Geschulte Benutzer schwören jedoch auf ihre objektive Beschaffenheit und machen mangelnde Schulung oder selbst Betrugsabsichten vonseiten der wissenschaftlichen Einrichtungen für das Versagen von „doppelblinden“ Studien verantwortlich.
Als Physiker, der den hohen Wert dieser Verfahren erkannt hatte, befand ich mich in einem DLE zwischen dieser Erfahrung und meiner Universitätsausbildung. Anstatt mich jedoch der einen zu widmen, ohne weitere Fragen zu stellen, und die andere abzulehnen, machte ich mich an die Arbeit und unternahm weitere Studien, die mich schließlich zu Entwicklung des CoRe-Systems führten.
Ich stellte fest, dass all diese Auswertungsmethoden eins gemeinsam haben: Eine fast unendliche Anzahl Wahlmöglichkeiten kann als das Auswertungsergebnis angenommen werden. Jeder, der jemals versucht hat, eine Dunkelfeld-Blutuntersuchung durchzuführen, weiß, dass eine Blutprobe unter dem Mikroskop Beispiele für fast jeden möglichen Diagnoseindikator enthält. Ähnlich wie bei der elektrodermalen Aktivität hängt die Messung von so vielen Faktoren ab – hauptsächlich der Geschwindigkeit des Sensors, der Hautfeuchtigkeit und -struktur, dem Winkel des Sensors usw. – dass ein „ungeschulter“ Anwender fast jedes mögliche Ergebnis erzielen kann, genau wie ein Pendel.
Aus diesem Grund hält ein Großteil der „wissenschaftlichen“ Welt diese Verfahren für subjektiv oder gar betrügerisch.
Heute verstehe ich, dass es zwischen diesen beiden gegensätzlichen Standpunkten nie eine Brücke geben konnte, weil beide Seiten gleichermaßen an das gleiche unvollständige Konzept der „Wissenschaft-lichkeit“ glauben.
Beide Lager glauben, dass etwas nur dann wissenschaftlich oder überhaupt für die Erforschung durch unseren Geist zugänglich sein kann, wenn:
A) klare, eindeutige und nicht anzweifelbare Muster vorhanden sind
B) die Muster von jedem geschulten Therapeuten reproduziert werden können
C) diese Muster eine bestimmte Bedeutung haben
Beide Parteien glauben, dass Wissenschaft-lichkeit unmöglich ist, wenn auch nur eines dieser drei Kriterien fehlt.
Wenn man sie sich näher ansieht, stellt man fest, dass die fett gedruckten Begriffe Deskriptoren des modus operandi der linken Gehirnhälfte sind: klar, eindeutig, nicht anzweifelbar, reproduzierbar, bestimmt.